Hamlet
28.11.2025, 19:00 Uhr
Filmmuseum Potsdam, Marstall Breite Str. 1a, Kartentelefon: 0331 271 81 12
Hamlet
Die dänische Königin gibt ihre Tochter als Sohn aus, um die Thronfolge Hamlets zu sichern. Der König wird von seinem Bruder ermordet. Hamlet sinnt auf Rache, tut jedoch so, als sei sie/er dem Wahnsinn verfallen. Als eine Gruppe fahrender Schauspieler*innen dem Königsmörder die verbrecherische Tat vor Augen führt, gibt dieser den Befehl Hamlet zu töten.
In der ersten Produktion ihrer eigenen Filmfirma bringt Asta Nielsen als Hamlet sexuelle Ambivalenzen und unerfülltes weibliches Begehren zum Ausdruck. Während es zahlreiche Crossdressing-Komödien gibt, bei denen der Wechsel von Geschlechteridentitäten vor allem zum Amüsement betrieben wird, wird er hier vielleicht erstmals ernsthaft auf der Leinwand verhandelt – und das mit Bezug zu Themen wie Macht, Liebe, Rache und Freundschaft in einem der größten Dramen der Weltliteratur. Die zeitgenössische Filmkritik zeigte sich begeistert: „Asta Nielsen war die einzige, die den Dänenprinzen spielen konnte und sie spielt ihn hervorragend, [...] so jünglingshaft, dass man darüber vergaß, dass er eigentlich ein Mädchen sein soll.“ (Der Kinematograph)
R: Svend Gade, Heinz Schall, D: Asta Nielsen, Paul Conradi, Mathilde Brandt, D 1921, dt. ZT mit engl. UT, 116‘
Live-Musik an der Welte-Kinoorgel: Peer Kleinschmidt
Einführung: Dr. Johanne Hoppe (Filmhistorikerin und Kuratorin)
